Drei Millionen Euro für nachhaltige Mobilität
- Die umfassenden Brückenarbeiten der Norddeutschen Eisenbahn Niebüll entlang der Strecke Niebüll ↔ Tønder sind abgeschlossen.
- RB 66 ist wieder fahrplanmäßig im Einsatz.
Nach einer rund siebenmonatigen intensiven Bauphase konnte die Norddeutsche Eisenbahn die Strecke Niebüll ↔ Tønder für den Zugverkehr Mitte Januar 2025 wieder freigeben. Während der Bauzeit stand den Fahrgästen ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zur Verfügung. Seit dem 18. Januar können alle Reisenden wieder komfortabel mit dem Zug der Linie RB 66 direkt an ihr Reiseziel gelangen.
NAH.SH und Norddeutsche Eisenbahn Niebüll investieren drei Millionen Euro
Gemeinsam mit dem Aufgabenträger NAH.SH wurden rund drei Millionen Euro in die Brückenbauwerke, die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken investiert. Die alten, noch auf Eichenpfählen gegründeten Bauwerke mussten nach etwa 120 Jahren technischer Nutzungsdauer endgültig durch neue Bauwerke aus Stahlbeton ersetzt werden. „Um bei den Neubauten ebenfalls eine Nutzungsdauer von 100 Jahren zu gewährleisten, waren aufwendige Gründungsarbeiten mit Spundwänden notwendig“, sagt Diplom-Ingenieur Tobias Hein, Abteilung Infrastruktur, Norddeutsche Eisenbahn Niebüll. Das Einbringen der Spundwände in Tiefen von bis zu 21 Meter verlangsamte den Bau erheblich. Im Zuge der Gründung war es notwendig, das Grundwasser im Bereich der Bauwerke abzusenken und die Gewässer mit Rohrleitungen durch das Baufeld zu leiten. Ein Sommer mit vielen Niederschlägen erforderte bei Arbeiten mit Schweißgerät sogar Tauchereinsätze. Nach Absolvieren der Gründungsarbeiten konnten Mitte Oktober die Arbeiten an den Überbauten der ersten Brücke beginnen. Bis zu 13 Doppel-T-Träger mit einer Länge bis zu 8,30 m wurden hierbei im korrekten Abstand mit Gewindestangen miteinander verbunden. Die Hohlräume zwischen den Trägern werden neben der Bewehrung mit Beton gefüllt und bilden so die neue Brückenfahrbahn. Mitte Dezember wurde nach dem Bosbüller Sielzug auch der Überbau des Dreiharder Gotteskoogstroms betoniert, wodurch eine durchgehende Fahrbahn von Niebüll bis Tønder wiederhergestellt ist. Abschließend wurden die Arbeiten zur Ausstattung des Bauwerks sowie die Erdarbeiten im unmittelbaren Umfeld des Bauwerks durchgeführt. Am 17. Januar 2025 nahm das NEG-Team stolz die Freigabe der beiden Bauwerke sowie der Strecke zwischen Niebüll und Uphusum entgegen.
Historie
Die Strecke wurde im Jahr 1887 als Hauptverbindung vom Hamburger Raum bis zur Hoyer Schleuse (Højer Sluse) – dem Fährhafen nach Sylt – festgelegt. Im Jahr 1907 wurde die Strecke bis Süderlügum zweigleisig ausgebaut, doch nur wenige Jahre später, im Zuge des Hindenburgdammbaus in den 1930er Jahren, erfolgte eine Rückführung auf ein Gleis. Nachdem 1981 der Personenverkehr eingestellt wurde, fiel die Strecke in einen Dornröschenschlaf.
Seit 2002 wird unter der Leitung der Norddeutschen Eisenbahn Niebüll wieder durchgehender Personenverkehr nach Dänemark angeboten, und Investitionen in die Zukunft dieser Strecke getätigt. Fünf Jahre später konnte eine Geschwindigkeitserhöhung auf bis zu 80 km/h aufgrund weiterer Installationen technischer Sicherungen an mehreren Bahnübergängen sowie weiteren Arbeiten an den Gleisen erreicht werden. 2019 wurde das komplette Gleis mit Schienen, Schwellen und Schotter erneuert; und auch in Zukunft wird weiter in die Strecke investiert. Die Zukunftsprojekte lauten Ausbau und Ausrüstung mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS, technische Sicherung weiterer Bahnübergänge und Aufbau eines Stellwerks in Süderlügum.
Die RDC Deutschland Gruppe ist mit rund 400 Mitarbeiter:innen als eine führende Privatbahn in Schleswig-Holstein und im deutschen und europäischen Nachtzugverkehr aktiv. Sie gehört zur Railroad Development Corporation (RDC), einem mittelständischen Eisenbahn- Familienunternehmen aus Pittsburgh/USA. Zur Unternehmensgruppe gehören die RDC AUTOZUG Sylt GmbH (Sitz Westerland), die Norddeutsche Eisenbahn Niebüll GmbH (Sitz Niebüll), die RDC Asset GmbH (Sitz Hamburg), die RDC Deutschland GmbH (Sitz Hamburg), die Farge-Vegesacker Eisenbahn GmbH (Sitz Bremen), die Teutoburger Wald Eisenbahn GmbH (Sitz Gütersloh) sowie die BTE BahnTouristikExpress GmbH (Sitz Nürnberg).
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